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Friendica im Test für den Einsatz in der (Groß-)Familie


Das Ergebnis vorneweg: für meine oder unsere Zwecke ist Friendica anscheinend eher nicht geeignet. Daher lasse ich diese Friendica Instanz zwar vorläufig online und missbrauche sie ein wenig zum "bloggen" - aber möglicherweise hat sie keine große Zukunft.

Warum habe ich Friendica für familiäre Zwecke nutzen wollen?

Na, wegen #unplugtrump versuche ich #deapple, also von Apple und iOS weg zu kommen. In kleinen Schritten. In unserem Clan, oder in unserer Sippe, wie wir sagen, haben wir iCloud Fotoalben mit Likes und Kommentaren in verschiedenen Personen-Konstellationen etabliert. Dafür gilt es Ersatz zu suchen.

Bisher habe ich einige Alben in meine #NextCloud Instanz umgezogen und mit Menschen aller Generationen getestet. Klappt an sich, aber ohne Likes und Kommentare - was alle schade finden. Leider werden die Alben nur im Browser angezeigt und die Bedienung ist nicht optimal komfortabel, es tut an manchen Stellen echt weh.

Also suche ich weiter, und bin irgendwie auf #Friendica gestoßen.

Wie bin ich das als ungeübter und komplett neuer Friendica Anwender angegangen?

Ich kenne mich mit Friendica und auch mit Facebook bisher gar nicht aus - ein Handicap. In der Online Hilfe wird teilweise auf Facebook Vergleiche zurück gegriffen, das läuft bei mir voll ins Leere. Pech.

Die Domain blusox.de habe ich bei weingaertner-it.de/ mit einem fertigen Friendica Server bestellt, das lief mehr oder weniger innerhalb von 24 Stunden zu überschaubaren Kosten. Toller Service, und die ersten Gehversuche mit Friendica sind easy.

Als Endgeräte habe ich iPhone, iPad und einen Notebook mit #Linux und #Firefox Browser verwendet. In Friendica habe ich mich mit dem Registrieren neuer Benutzer vertraut gemacht, und mit der Administration sowie den Einstellungen als individueller Benutzer.

Ich habe mir mehrere Benutzer angelegt, unterschiedliche Kontakt- und Freundschaftssituationen nachgestellt, und versucht, Gruppen zu bilden - dazu teilweise auch Circles benutzt und weitere Fehlversuche gestartet... dazu gleich mehr.

Ziel: Organisation von mehreren Familien, auch generationenübergreifend (klappt)

Friendica ist komplex, aber machbar. Man benötigt etwas Zeit. Um Familien zu organisieren muss ich sie im Prinzip als sogenannte Gruppe anlegen. Eine Gruppe legt man an, indem man einen weiteren Benutzer erzeugt, und dann in den Einstellungen den Status "Gruppe" wählt, in meinem Fall eine Gruppe, deren Follower einzeln bestätigt werden müssen.

Mensch kann dann also verschiedenen Gruppen folgen (Mitglied verschiedener Familien sein, also der eigenen und der Schwiegerfamilie zum Beispiel). Das klappt soweit sehr gut, Posts an eine Gruppe (Familie) werden automatisch an alle Follower weiter geleitet. Posten kann jeder, man muss nicht Follower (Familienmitglied) sein.

Wie man sich denken kann, wäre für den Betrieb von Friendica in der Familie der Zugriff für Fremde auf Nachrichten und Fotos eine unliebsame Erscheinung, daher ist eine gewisse Abschottung intendiert gewesen. Andererseits soll die eine oder der andere schon die Möglichkeit haben, das #Fediverse kennen zu lernen und auch Menschen "von außerhalb" zu folgen.

Maßnahme daher: User posten standardmäßig nur "privat" an Follower, und sie erscheinen in keinen publizierten Verzeichnissen. Selbstregistrierung ist nicht möglich, neue User habe ich sozusagen durch Einladung erzeugt (klappt sehr gut). So können Accounts für Oma und Opa sozusagen vorbereitet und übergeben werden. So weit ist es aber nicht gekommen...

Problem: Handling der Fotos - der Showstopper

Gut, das ist auch nicht die Stärke von Friendica, da hätte ich vielleicht zuerst bei #Pixelfed suchen müssen.

Zum einen ist der Upload von Fotos (bei mir) nicht als Massenoperation für 2-10 Fotos möglich gewesen. Ebensowenig das Zuordnen der Zugriffsrechte. Es gibt zwar Fotoalben, aber diesen kann man nicht pauschal Zugriffsrechte zuordnen, das geht nur bei den einzelnen Fotos und ist sehr umständlich. Das allein ist schon ein Showstopper.

Sprich: man kann zwar die Nachrichten von den Leserechten ganz gut steuern, aber nicht die in ihnen eingebetteten Fotos.

Das Einbetten ist auch unpraktisch und wirkt wie aus dem vorigen Jahrhundert. Es werden (automatisch) #HTML Tags erzeugt. Das klappt zwar ganz gut, aber man kann nicht mal eben 3-4 Fotos an eine Nachricht dran klemmen.

Wer den Namen einer Gruppe errät oder kennt, kommt auf die Seite "Unterhaltungen" und sieht dort Nachrichten der Gruppenmitglieder "unter sich" und sieht auch die geposteten Fotos.

Letztere sieht man auch dann, wenn man gar kein Follower der jeweilgen Absender ist, diese aber Privat nur für Follower an die Gruppe gepostet haben. Also doppelt "schräg": Ich folge weder der Gruppe noch dem Absender der Nachricht, kann aber die Gruppen-Unterhaltung einsehen inklusive der darin geposteten Fotos.

Jetzt könnte man auf den Gedanken kommen, darüber hinaus noch die Leserechte für die Fotos einzuschränken (was sicherlich klappt). Da letzteres aber mega umständlich ist, ist der Einsatz von Friendica für diese Zwecke wohl nicht geeignet.

Schlussbemerkung

Ja, ich wollte Friendica missbrauchen, und sowas tut man nicht, ts ts ts.

Danke an das Supportforum und die Antwort auf eine Frage. Mein Anwendungsfall ist etwas aus dem Rahmen gefallen, und mein Zeitbudget sicherlich nicht ausreichend um dieses Thema intensiver anzugehen - trotzdem hätte ich mich über etwas mehr Resonanz im Forum gefreut. Wirklich viele aktive Friendica Admins scheint es nicht zu geben?

Ich freue mich über Feedback, Korrekturen (falls ich etwas falsch verstanden haben sollte) und ggf. weiteren Input.

Alexander Wilms 🇺🇦 hat dies geteilt.